Von Wetzlar nach Lahnstein
Der Lahn-Camino ist ein Abschnitt im Netz der Wege der Jakobspilger in Deutschland. Er wurde erstmals im Jahre 2001 auf einer Länge von rund 140 km - vornehmlich auf den Höhen des Lahntales - zwischen dem Dom zu Wetzlar und der Hospitalkapelle in Oberlahnstein auf Initiative der inzwischen verstorbenen Lahnsteiner Prof. Dr. Heinrich Kanz und Franz-Josef Höflich (Ehrenpräsident der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland), vom Taunusklub mit zahlreichen Schildern und Aufklebern mit der stilisierten gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund markiert.
Die Route ist historisch nicht zweifelsfrei nachgewiesen, jedoch könnte aufgrund einiger Indizien dennoch eine mittelalterliche Jakobsroute durch das Lahntal geführt haben. Pilger orientierten sich vornehmlich an Heeres- und Handelsstraßen oder Flüssen. An diesen Wegen entstanden Kirchen, Klöster, Herbergen und Hospitäler. So wurde in der evangelischen Kirche St. Kastor in Dausenau bei Ausgrabungen ein Fragment einer Jakobsmuschel gefunden. Pilger aus Villmar zu den Apostelgräbern von Matthias in Trier und Jakobus in Santiago werden 1491 anlässlich der Gründung einer Jakobus-, Matthias- und Sebastiansbruderschaft (im 17. Jh. aufgelöst) erwähnt. Vom ehemaligen Hospital in Oberlahnstein ist nur noch die Kapelle St. Jakobus erhalten geblieben, in der man bei Renovierungsarbeiten (1985 - 1989) auf ein mittelalterliches Grab eines Jakobspilgers gestoßen ist. Ab dem Sammelpunkt Lahnstein konnten die Pilger Ziele wie Köln, Aachen oder Trier erreichen und hatten Anschluss an die Jakobswege durch Frankreich bis nach Santiago de Compostela.
Weitere Informationen: lahn-rhein-camino.de
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